Bernardo war ein mittelmässiger Schüler. Da ihm zu Hause niemand half und niemand danach fragte, machte er eigentlich nie Hausaufgaben. Trotzdem kam er gut mit und schlug sich immer irgendwie durch. Er liebte Sprachen und Geschichte, auch Geografie und Biologie.
Was ihn sehr faszinierte, waren die grossen Wandbilder. Diese konnten aus dem Keller des Schulhauses heraufgeholt werden, wenn der Lehrer ein bestimmtes Thema illustrieren wollte. Darauf waren Szenen der Pfahlbauer oder Schlachtformationen der Römer zu sehen, Columbus, wie er auf dem Weg nach Amerika war oder Sitting Bull, wie er mit Colonel Custer verhandelte. In diesen Bildern konnte er versinken und sich ganz in die Geschichten hineinversetzen. So verging eine Schulstunde immer schnell. Doch meistens waren die Lektionen langweilig und das Zusammenleben spannungsgeladen.
Häufig geriet er in Schwierigkeiten mit den Lehrern. Unter den Kindern wurde er manchmal ausgelacht und abgelehnt, wenn er schmutzig in die Schule kam. Auch konnte es sein, dass der Lehrer ihn vor der ganzen Klasse bloss stellte, weil er das Geld für die Schulreise nicht mitbrachte, da es zu Hause schlichtweg nicht verfügbar war.
